Ozan Zakariya Keskinkılıç im Mousonturm Frankfurt

In medias Filzläuse

Vom Erkunden von „Hunden“, Sprachen und (Internet-)Kulturen. Davon scheint Ozan Zakariya Keskinkılıçs Hundesohn zu handeln (habe ich noch nicht gelesen, nur die Lesung besucht). Ein Buch, das der Autor (ein Lyriker!) sich beim Schreiben selbst laut vorgelesen hat. Eine Geschichte, die nicht geplottet, sondern im Entstehen „passiert“ ist. Und die zwar „in medias Filzläuse“ startet, aber eigentlich von Sehnsucht und Warten erzählt. (Zählend erzählt.)
Außerdem enthält sie die „DEN Sidekick des Bücherjahres“, wie Björn Jäger in seiner begeisterten Anmoderation der Lesung sagte (sinngemäß, aus der Erinnerung zitiert).

Queer in literature, yes please!

Johannes Bullinger (bekannt als queerinliterature auf Instagram) moderierte das Gespräch – und das, ohne selbst im Mittelpunkt zu stehen. Eine angenehme Abwechslung zu Lesungen, bei denen Moderatoren (ja, immer cis-Männer) lieber eigene Interpretationen vortragen als Fragen zu stellen.

Von einem Hundesohn-Merch-Sockenpaar zum anderen haben sich Moderator und Autor so die Gesprächsbälle angenehm, unterhaltsam und wertschätzend zugespielt.

Lyrik-Leute lesen anders

Das war ein echter Genuss Ozan Zakariya Keskinkılıç lesen zu hören. Lyrik-Leute zaubern mit Sprache. Und dieser Autor kann es sowohl zuerst auf dem Papier als dann auch per Stimme, Rhytmus und Betonung live bei der Lesung . Zu guter letzt: Seine Ausstrahlung (die könnt ihr im Fotoalbum sehen) bekommt 10/10 Sympathie-und-Charme-Punkte.

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